Der Berliner Matze Hielscher ist eigentlich Musiker und Blogger. Doch mit seiner sanften, tiefen Stimme und seiner Vernetzung in der Hauptstadt ist er die Idealbesetzung für einen Podcast. Und diesen hat er mit dem Hotel Matze selbst ins Leben gerufen. Dort spricht er mit bekannten und unbekannten, aber immer interessanten Menschen etwa eine Stunde lang, manchmal länger. Er schafft es wie kaum ein anderer, in den Gesprächen in die Tiefe zu gehen und so manche Geschichten zu entlocken, die bislang unbekannt waren. Gelernt hat er das Befragen selbst, verweist aber gerne auf Roger Willemsen, der einmal gesagt haben soll: „Frage nur das, was dich interessiert.“
Von Atze Schröder bis Olaf Scholz
Bei ihm waren der Star-Designer Wolfgang Joop, der Sänger Campino und der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Der Besuch des Politikers ist ein gutes Beispiel dafür, wie Hielscher seine Gäste zwar gut dastehen lässt, gleichzeitig aber kritische Nachfragen nicht scheut. Und manche Menschen erscheinen dem Hörer in einem neuen Licht, wie der Bodybuilder Ralf Möller, der weit mehr auf dem Kasten hat als nur seine Muskeln. Und Atze Schröder entpuppt sich als tiefsinniger Mensch, der mitunter mit seiner Proll-Fassade hadert. Mittlerweile gibt es 154 Folgen des Podcasts, und in den Charts steht das Hotel Matze immer unter den ersten Zehn.